Passivhäuser verbindet man üblicherweise mit dicken Wänden, die hauptsächlich aus Dämmmaterial bestehen. Heute habe ich eine Pressemitteilung eines Ziegel-Herstellers, die Ziegelwerke Leipfinger-Bader, gelesen, die auf der Passivhaustagung ein monolithisches Wandsystem für Passivhäuser vorgestellt haben, das keine Zusatzdämmung der Außenwände benötigt.
Möglich machen es die neuen Mauerziegel mit „Coriso-Technologie“ von Leipfinger-Bader: Sie sind mit hochwärmedämmenden Mineralgranulaten gefüllt, die auch den Schallschutz im Haus deutlich verbessern. Für den passivhausgerechten Einsatz der gefüllten Mauerziegel stellte das Unternehmen zudem seinen neuen „Wärmebrücken-Katalog“ vor. Er enthält 21 Wärmebrücken-Details für die Projektierung von Passivhäusern. Auf der Tagung wurden alle technischen Unterlagen zum neuen Wandsystem offiziell Professor Wolfgang Feist vom Passivhaus-Institut übergeben. Damit leitet Leipfinger-Bader die Prüfung ein, um das begehrte Passivhaus-Zertifikat zu erhalten.
Für diejenigen, die der Wärmedämmung kritisch gegenüber stehen, ist das eine interessante Sache. Aber dünner werden die Wände dennoch nicht. Für einen U-Wert von 0,15 W/m²K wird ein Ziegel mit einer Wandstärke von 49,5 cm benötigt. Daher ist der Ziegel nicht unbedingt eine Alternative zur Wärmedämmung, vielleicht überzeugt aber der Preis.
Was meint ihr zu dieser Lösung? Ich bin auf Reaktionen von den Lesern gespannt.